"Warum gerade Nepal?!"
Das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich von dem verheerenden Erdbeben am 25. April hörte und las.
Warum musste diese Naturkatastrophe ausgerechnet eines der ärmsten Länder treffen, dessen Bevölkerung mir nach einer nur knapp 3-wöchigen Zeit, in der ich im Dezember 2014 zusammen mit Wolfgang
in Nepal weilen durfte, schon so ans Herz gewachsen war, dass ich schon fast von einer freundschaftlichen Vertrautheit sprechen möchte?
Ich wusste, dass es keine befriedigende Antwort, keine rationale Erklärung auf meine Frage gab. Doch genau aus diesem "Vakuum" heraus entstand mein Entschluss: Ich möchte den Menschen
direkt und vor Ort helfen!
Dank dem direkten Kontakt zu Dorche Tamang, dem Guide unserer Trekkingtour von 2014 und seinem Sohn Sunil, der in Kathmandu Umwelttechnologie studiert, wurde aus der anfänglich doch sehr aktionistisch anmutenden Idee ein klar definiertes Projekt: "Hilfe für Syabru"
Ein Bericht über meine Pläne in der lokalen Presse war der Startschuss für die für mich fast überwältigende Kampagne. Täglich klingelten Leute aus der ganzen Region bei mir, gaben Geld- oder Sachspenden ab oder boten mir per Mail ihre Unterstützung an. So konnte ich am 4. Juli 2015 mit insgesamt 40kg Hilfsgütern (von den selbstgestrickten Socken bis hin zum sterilen Operationsbesteck) für knapp 3 Wochen nach Nepal reisen.
Bei einer gemeinsamen Planung, zusammen mit Dorche, Sunil und Karma, einem Guide, der ebenfalls aus der Region Syabru stammt, analysierten wir den Istzustand, setzten Prioritäten und definierten
unsere Möglichkeiten. Wir konzentrierten uns dabei vor allem auf die Orte Syabru Bensi (das Heimatdorf von Dorche) und Thulo Syabru, welche von dem Beben und durch die daraus folgenden
Gerölllawinen schwer beschädigt wurden.
Folgende Hilfsgüter konnten in Kathmandu organisiert, gekauft und in einer teilweise halsbrecherischen Tour auf mitunter mehr als unwegsamen Passstrassen per gemieteten Lastwägen nach Syabru
Bensi gebracht werden:
Nach der Ankunft in Syabru Bensi wurde das Material durch Dorche und mich verteilt. Dabei kam es zu sehr bewegenden Momenten und Begegnungen, die mir bestätigten, dass wir die richtigen
Entscheidungen getroffen hatten. Gemeinsam mit Dorche ging es dann auch bis zu den abgelegensten Hütten und Zelten, um die dort lebenden Familien durch Geldspenden wenigstens etwas zu
unterstützen. Ich orientierte mch dabei an dem durchschnittlichen Monatseinkommen eines Farmers, das bei ca. € 35.- liegt.
Das Projekt "Hilfe für Syabru" sollte jedoch keine Eintagsfliege sein. Aus diesem Grund suchte ich vor Ort nach passenden Nachfolgeprojekten. Diese fand ich in Form des Wiederaufbaus der Shyamey
Wangphel Higher Secondary School in Bensi, deren Rektor Madhav Lamichhane ich kennenlernen durfte. Das zweite Projekt betrifft den Bau bzw. die Ausstattung eines kleinen Hospitals in Thulo
Syabru, einem nur zu Fuss zu erreichbaren Bergdorf weit oberhalb von Bensi.
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